Über mich

Christine Maria Mederer

Der Augenblick, eine neue Leinwand zu bespannen, der Holzrahmen steht, das Material wird gespannt, gleichmäßige Eckpunkte fixieren die Form. Wie das Material Leinen auf Zug und Druck reagiert geht einher mit der Beschäftigung mit dem Widerstand, den der Pinsel beim
Farbauftrag erfährt. Wer die Materialität von Malerei erkundet weist dem zugrunde liegenden Gewebe seinen Raum zu.
Druck, Zug, Anspannung, Wiederholung, Pause, Faltenwurf sind nicht nur mögliche Bewegungen auf diesem zugewiesenen Raum sondern Elemente der Erzeugung von Klang.

Die Anordnung elementarer Einheiten zu einem harmonischen Ganzen erfolgte in den Medien Malerei und Filmschnitt. Die in der vormaligen Werkkunstschule erlernten handwerklichen Fähigkeiten erweiterte ich am Institut für Lerninnovation der Universität Erlangen hin zur didaktischen Aufbereitung medialer Inhalte und arbeitete daraufhin mit Schulen, mit Einrichtungen für Menschen mit Behinderung und mit Vereinen die sich mit der nachhaltigen Bewirtschaftung urbaner Flächen beschäftigen zusammen. Dieser thematische Grundstock bildet die Grundlage meiner Arbeit.

Von meiner Zeit in Adam Jankowskis Malereiklasse habe ich die Handführung vom Pinsel an die Nähmaschine weitergegeben und entwerfe und fertige seit 2018 handgefertigte Einzelstücke aus dem Naturmaterial der Leinwände – reines Leinen

Als Inspirationsquelle möchte ich die Arbeit mit Menschen mit Behinderung nennen. Ihnen gilt der Dank dafür, das Konstruktionsgebäude unserer Sinneseindrücke, die wir Realität nennen, immer wieder neu zu befragen und mir so viele Beispiele für Beharrlichkeit, Stärke und Sensibilität vermittelt haben, die mich antreiben, die jedem Menschen innewohnenden Möglichkeiten zu würdigen und für die Wertschätzung dieser Möglichkeiten einzutreten.